ERFELDEN. Kaum zu erkennen war die Großsporthalle am Samstag, als sie zum Ort der diesjährigen "Turn- und Sportshow" des Turngaus Main-Rhein wurde, Ausrichter war der Turnverein Erfelden (TV). Die Tribüne war gefüllt, und gegenüber sahen die Zuschauer vor lauter bunten Luftballons und weißen Bannern mit rotem Turnlogo kaum noch die Hallenwand. Ellen Bott, Zweite Vorsitzende des Turngaus, führte durch das Programm. Vorsitzender Otto Berner erklärte in seinen Grußworten, die Show sei dazu da, die Vielfältigkeit der Turnvereine zu zeigen.
Aus Riedstadt präsentierten sich der Turnverein Crumstadt mit seiner Rope-Skipping-Gruppe sowie der TV Erfelden mit der Frauengymnastikgruppe, einer Mädchenturngruppe und der Step-Aerobic-Gruppe. Gleich zu Anfang machten die Gymnastikfrauen in ihren gelben Anzügen mit ebenso strahlend-gelben "Poolnudeln" gute Laune. Gegen gegen Ende sorgten die Damen vom Step-Aerobic bei flotten Rhythmen für frischen Wind. Seilspringend erzählten die Rope-Skipper die Geschichte einer kleinen Turnerin, die zwischen die Fronten von Gut und Böse gerät und dabei von hüpfenden Engeln und Teufeln hin und hergerissen wird; schließlich landet sie aber bei den Engelchen. Die Turnermädels zeigten ihr Können am Stufenbarren. Ansonsten reichte das Spektrum teilnehmender Verein vom TG Eberstadt über TG Rüsselsheim bis zur SKG Nieder-Beerbach. Gymnastisch begeisterten die Gaufrauen das Publikum mit Bällen zu Walzer.Zuschauer Stefan Petri aus Erfelden meinte dazu: "Sehr old fashioned, eben sehr traditionsbewusst", was nicht abwertend zu verstehen ist.
Zum Finale sammelten sich nochmals alle Teilnehmer des Abends auf der Showfläche und schwangen Poolnudeln sowie Luftballons zu DJ Bobo und "Hey Baby".
Dieter Ruckelshausen, Trainer der Cramstädter Turnerbuben, hatte großen Spaß an der Turn- und Sportshow: "Ich finde es gut, dass die Gruppen bei dieser Gelegenheit zeigen können, was sie das ganze Jahr über üben, immerhin handelt es sich dabei um einen Breitensport."
Otto Berner hofft, dass Turnen ein bisschen mehr an die Öffentlichkeit treten wird, denn das habe es verdient. "Wir haben erkannt, dass man da aktiv werden soll, zum Beispiel die Vereine darauf hinweisen, dass sie auf die Medien zugehen sollen. Denn auch die Politiker lesen Zeitung und die wissen teilweise gar nicht, dass da ein Verein mit 100 oder 200 Mitgliedern ist", so der Vorsitzende des Turngaus.
>> Ried Echo vom 05.10.2004
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